Jökulfell

Mýrar, Region zwischen den Gletscherflüssen Hornafjarðar­fljót und Kol­­gríma, flach und sumpfig, mit kleinen Felshügeln. Weit gefächerte Gletscherströme, die ständig ihre Fahrwege verän­dern, von Osten nach Westen: Djúpá, Hólmsá, Heina­bergsvötn und Kolgríma. An der Küste lange Sandnehrungen und Lagunen, landeinwärts sumpfig. Die Gletscher­zungen Fláajökull und Heinabergs­jökull erstrecken sich bis hinunter ins Tiefland. Heina­bergsjökull teilt sich am Berg Hafrafell (1008 m) in zwei Arme. Nördlich hiervon erhebt sich Snjófjall, ein einzelner Berg mit tiefem Hängetal. Die vorschreitende Gletscherzunge staut regelmäßig Wasser im Tal Vatnsdalur, bis der Wasserdruck zu groß wird und die Fluten sich einen Weg unter der Gletscherzunge hindurch bahnen. Der Fluss Heina­bergs­vötn tritt über die Ufer und über­schwemmt das Unterland. 1947 wurde am Fuße des Gletschers eine Brücke errichtet; seither hat der Fluss sein Flussbett verlagert, und das alte Flussbett unter der Brücke ist trocken. Die Gletscherzunge des Fláajökull ist über einen Fahrweg an der Hólmsá entlang erreichbar. Dort, wo die Hólmsá unter dem Gletscher hervorbricht, steht ein 150 m hoher Hügel, Jökulfell, der bis 1920 noch unter der Eisdecke verborgen war.