Möðrudalur

Möðrudalur, (469 m), der höchstgelegene Bauernhof Islands und gleichzeitig einer der abgelegensten. Ausgedehnte Hochweiden, die sich gut zur Schafhaltung eignen. Ehemaliger Pfarrhof. Die jetzige Kirche wurde vom damaligen Bauern Jón A. Stefánsson (1880–1971) gebaut, der ebenfalls das Altarbild gemalt hat. Sein Sohn, Stefán Jónsson (1908–94), war unter dem Namen Stórval als naiver Maler bekannt. Großartige Sicht auf den schönsten aller Berge, Herðu­breið (1682 m hoch). Auch die Gebirge Dyngjufjöll im Landesinneren und Kver­kfjöll am Nordrand des Vatnajökull sind gut zu sehen. In Möðrudalur konnte das Vieh meist das ganze Jahr freilaufen, nur in den härtesten Wintern musste es in den Stall gebracht und gefüttert werden. Im Jahr 1814 übernachtete ein Reisende Möðrudalur und mit Hinweis auf die Abgeschiedenheit des Hofes berichtete er, dass keines der sechs bereits erwachsenen Kinder des Bauern je auf einen anderen Bauernhof gekommen war. Das älteste war dennoch bereits verheiratet und hatte drei Kinder. Heute werden in Möðrudalur ein Campingplatz, Gästehaus und Café betrieben. Außerdem wird hier Fleisch verarbeitet und direkt vom Hof verkauft.