Raufarhöfn, Kleine Ortschaft im östlichen Teil von Melrakkaslétta. Am 1. Jan. 2012 waren 185 Einwohner registriert. Im Jahre 1836 wurde Raufarhöfn das Handelsrecht zugesprochen. Bis zu diesem Zeitpunkt war Raufarhöfn nur ein gewöhnlicher Bauernhof, der bei der Volkszählung 1703 mit dem Namen Reiðarhöfn erwähnt wird. 1945 wurde Raufarhöfn eine eigene Gemeinde. „Rauf“ heißt ein flacher Meeresarm zwischen den steilen Klippen von Hólmi und Höfði, der Spitze einer breiten Landzunge südlich der Ortschaft. Vom Leuchtturm auf Höfði hat man eine gute Aussicht über die Ortschaft und die Hafenanlagen. Zur Blüte der Heringfangs in den fünfziger Jahren wurde der Hafen verbessert und Landungsbrücken für die Heringflotte gebaut. Raufarhöfn war in jenen Jahren der wichtigste Heringshafen und einer der größten Exporthäfen des Landes. Haupterwerbszweig sind auch heute noch Fischfang und –verarbeitung. Der Flugplatz am Ortsrand hat Raufarhöfn näher an die Siedlungskerne Nord– und Südislands gebracht. Die Kirche in Raufarhöfn wurde von dem Architekten Guðjón Samúelsson entworfen und 1927 gebaut. 1979 wurde sie größtenteils restauriert. Die Kanzel stammt aus der alten Kirche bei Ásmundarstaðir, ein Geschenk des dänischen Kaufmanns in Raufarhöfn aus dem Jahre 1851. Das Altarbild stammt ebenfalls von Ásmundarstaðir und wurde 1890 von Sveinungi Sveinungsson (1840–1915) gemalt.