Jökulþúfur

Snæfellsjökull, (1446 m) Stratovulk­an mit Gletscher­kuppe. Sagen­umwo­bener Berg am Ende der Hal­bin­sel Snæ­fells­nes. Wur­de zum erst­en Mal am 1. Juli 1753 von Egg­ert Ólafs­son und Bjarni Páls­son besti­egen. Heu­te ist der Auf­sti­eg zum Gipfel des Gletschers eine beliebte Wanderrou­te. Die drei Kra­ter­spitzen auf dem Gletscher heißen Jökulþúfur. Auf der Nor­d­westseite bef­indet sich ein großes Kra­ter­bec­ken, 1 km im Durch­mess­er und mit 200 m hohen Steilwänden bei Jök­ul­flúf­ur. Nach West­en ist der Kra­t­er geöff­net. Es sind keine Vulkaner­uptionen seit der Besiedl­ung des Land­es bek­annt. Dennoch gilt der Vulk­an nicht als erloschen. Die letzte Er­uption hat wohl vor ca. 1750 Jahren auf der Nor­d­westseite des Berges statt­gefunden. Die Kra­t­er oben am Rande des Gletschers haben hauptsächlich Asche und Bims­stein gespukt oder kies­elsaure Lava gefördert. Die Lava im West­en und Südwest­en ist hingegen bas­isch und stammt aus Kra­tern am Fuße des Berges. Er­uptionen im Gipfel­kra­t­er folg­t­en gewöhnlich große Flu­t­en, die u.a. Móðu­lækur schufen. Gegen die Jahrhund­ertwende war der Gletscher dopp­elt so groß wie heu­te. Das Eis nahm ständig bis 1960 ab, stagni­er­te dann eine Weile und hat seither wieder ein wenig zu­gen­ommen. End­moränen zeigen vieler­orts die ehemalige Aus­dehnung des Gletschers. Auf der Ost– und Südostseite bef­inden sich große Bims­steina­bla­ger­ungen, die seit 1935 abgebaut wur­den. Der Bims­stein wur­de mit Sch­melzwass­er in Holz­leit­ungen den Pass Kýr­skarð hinunt­er nach Klif­hraun öst­lich von Arn­ar­stapi gel­eitet. Dort wur­de der Bims­stein mit Wass­er in Tankschif­fe gepumpt. Seit eini­ger Zeit ist die Arbeit wiederauf­gen­ommen wor­den; diesmal wird der Bims­stein jedoch nach Ólafs­vík tran­sporti­ert. Schon in den Sa­gas wur­de dem vergletscher­t­en Vulk­an eine myt­hische Rolle verliehen. Der Siedler Bárð­ur Snæ­fells­ás verschwand mit seinen Schätzen in ein­er Gletscher­höhle. Bárð­ur ist der Schutzpatron der Siedl­ungen am Fuße des Gletschers. Der franz­ösiche Schrift­stell­er Jules Ver­ne wählte 1864 den Krater zum Ein­gang in das uner­forschte Erdinn­ere in sein­em Rom­an „ Reise zum Mittel­punkt der Erde“. Auch heu­te hat der Gletscher und Vul­kan nichts an sein­er magischen Anz­i­ehungs­kraft verlor­en.