Reykjavík, die Hauptstadt Islands, entstand auf dem Ländereien den ersten Siedlers, Ingólfur Arnarson. Mitte des 18.Jhs. wurde auf Initiative des Landvogts Skúli Magnússon von der dänischen Regierung ein Programm zum Aufbau der Wirtschaft beschlossen. In Reykjavík entstanden an der Straße zum Meer (heute Aðalstræti, dieerste nach Planung gebaute Straße) Manufakturen zur Wollverarbeitung, die so genannt „Innréttingarnar“ (dt.Einrichtungen). Reykjavík erhielt am 18. August 1786 Handelsrecht. Die damalige Einwohnerzahl wird auf 167 geschätzt. Spät im 18. Jh. begann man damit, systematisch die wichtigsten administrativen wie kulturellen Institutionen, damals um das ganze Land verteilt, nach Reykjavík zu verlegen. Höhepunkt dieser Entwicklung waren die Wiedereinrichtung des isländischen Parlaments, Althing, 1845 in Reykjavík und der Umzug der Höheren Schule 1846 von Bessastaðir nach Reykjavík. Reykjavík wurde schon bald zum Wichtigsten Handelsplatz des Landes und diese Führungsrolle hat die Stadt bis heute beibehalten. In der zweiten Hälfte des 19 Jhs. lösten Segelschiffe mit Deck die offenen Ruderboote als Fischereifahrzeuge ab, und Reykjavík wird zum wichtigsten Standort der Fischereiwirtschaft. Die neuen, modernen Schiffe erwiesen sich als rentabel und legten den Grundstock des wirtschaftlichen Aufschwungs der Stadt. Industrie war bis in das 20. Jh. hinein sehr bescheiden. Die Hauptbeschäftigungszweige sind heute; Dienstleistung, Handel Transport und Verwaltung. 1803 bekam Reykjavík ein eigenes Gericht. und 1836 wurde die erste Stadtverordnetenversammlung gewählt, der erste Bürgermeister jedoch erst 1908. Anfang des 19. Jhs. hatte die Stadt ca. 300 Einwohner, 1880 schon 2500, heute (2012) liegt die Zahl bei ueber 199.900. Reykjavík wurde schon früh kulturelles Zentrum des Landes. Viele Plätze der Stadt zieren Skulpturen und Denkmäler. Viele große historische Ereignisse des Landes, von der Besiedlung bis zum heutigen Tag, haben sich in Reykjavík abgespielt. Die Hauptstadt Islands ist gleichzeitig geschichtsträchtigster Ort des Landes. Die größte Parkanlage befindet sich im Laugardalur. Dort gibt es u.a. einen Freizeitpark, den Haustiergarten, den Botanischen Garten sowie verschiedene Sportanlagen einschließlich des größten Thermalfreibades des Landes. Andere Grünanlagen gibt es auf Austurvöllur, beim Althing, am Stadtteich (Hljómskálagarðurinn) sowie am Miklatún. Beliebte Freizeitgebiete sind Öskjuhlíð sowie der Naturpark Heiðmörk. Die Stadt ist außerdem am Erholungs– und Winterskigebiet bei Bláfjöll sowie am Naturschutz– und Erholungsgebiet auf der Halbinsel Reykjanes beteiligt. Zu den wichtigsten historischen Gebäude innerhalb der Stadtgrenzen zählen: das Parlamentsgebäude (Alþingishúsið), erbaut 1880–81, die Domkirche Ende des 18. Jhs. erbaut, das Regierungsgebäude am Lækjatorg (Stjórnarráðshúsið), 1770 als Gefängnis gebaut, das Gymnasium an der Lækjargata von 1845, das Kulturhaus (Þjóðmenningarhúsið), das Nationaltheater, das Nationalmuseum, die Hallgrímskirche, die Universität sowie das älteste Haus Reykjavík, Viðeyjarstofa auf der Insel Viðey. In Reykjavík laufen alle Verkehrsadern des Landes zusammen, und hier finden isländische wie ausländische Besucher ein vielfältiges touristisches Angebot.