Húsavík, (Einw. 2,232) Ortschaft an der Bucht Skjálfandi. Hauptwerbszweige: Fischfang und –verarbeitung, Handel, Dienstleistungsgewerbe und Kleinindustrie. Große Hafenanlage. Alter Handelsort. 1882 wurde hier die älteste Genossenschaft des Landes, Kaupfélag Þingeyinga, gegründet. Stadtrecht seit 1950. Über Jahrhunderte Schwefelraffinerie und Hauptexporthafen für den bei Námafjall und Þeistareykir abgebauten Schwefel. Erdbeben haben häufig Schäden angerichtet. Der schwedische Wikinger Garðar Svavarsson verbrachte hier Mitte des 9. Jhs. einen Winter und baute in der Bucht sein Haus, woher die Bucht den Namen Húsavík (Häuserbucht) bekam. Laut Überlieferung war er der zweite nordische Seefahrer, der nach Island kam, und der erste, der auf der Insel ein Haus baute. In der Nähe der Forellensee Botnsvatn mit Aufforstung. Ein Fahrweg führt auf den Berg Húsavíkurfjall (417 m), von wo man eine weite Aussicht hat. Panoramaplatte. Leuchtturm bei Húsavíkurhöfði. Fernheizung mit Thermalwasser von Ystihver im Geothermalgebiet Reykjahverfi. Holzkirche von 1907 des Architekten Rögnvaldur Ólafsson mit einem bemerkenswerten Altargemälde eines einheimischen Malers. Húsavík ist heute vor allem für Walbeobachtungstouren bekannt. Viele Besucher kommen aus dem In– und Ausland, um auf dem Golf Skjálfandaflói Wale zu beobachten und das Walzentrum am Hafen zu besichtigen. Im Umfeld haben sich vielfältige Dienstleistungen und Geschäfte entwickelt. Das örtliche Heimatmuseum liegt etwa 300 m vom Hafen entfernt. Es informiert über das Zusammenleben von Mensch und Natur, insbesondere über die Fischerei. Daneben gibt es Kunst– und Fotografieausstellungen. Die Bibliothek und das regionale Archiv arbeiten im selben Haus. In der Stadt gibt es ein Krankenhaus, ein Gesundheitszentrum, Kindergärten, Grundschulen, eine weiterführende Schule, ein Schwimmbad und eine Sporthalle.